Lebensgrundlage für unsere Wälder – Totholz

Ende April wurde der „Tag des Baumes“ begangen. Doch nicht alle Bäume in den Wäldern sind noch im Wachstum. Ist das Lebensalter erreicht oder wurden Bäume durch Sturm gefällt, dann bleiben diese am Boden des Waldes liegen. Man spricht dann von Totholz. Warum es dennoch wichtig ist, schildern wir hier.

Nicht nur lebende Bäume haben für unsere Luft und das Klima große Bedeutung. Auch absterbende und abgestorbene Bäume, hier als Totholz bezeichnet, ist für die Artenvielfalt im Wald von großer Bedeutung. Alte Bäume oder die am Boden liegen, spielen eine wichtige Rolle.

Wenn ein Baum langsam abstirbt, ist die Vielfalt an Holzbewohnern am höchsten, weil vielfältige Alterungsmerkmale vorhanden sind: Höhlen, Stammfäulen, Saftabsonderungen, feine Risse, Ablösung der Rinde, Aufkommen von Holz abbauenden Pilzen usw.

 

Die Rolle von stehendem und liegenden Totholz

Absterbende und abgestorbene, aber noch nicht gestürzte Bäume können Habitat, Nahrungsquelle, Nistgelegenheit, Rückzugsgebiet, Sitzwarte usw. sein“, hebt der Bund Naturschutz Traunstein hervor. Die Standfestigkeit hängt stark vom Stammdurchmesser von Bäumen ab. Unter günstigen Klimabedingungen, wie oftmals auch in Deutschland, kann ein toter Baum noch jahrzehntelang stehen bleiben und kann als Nistplatz auch von Vögeln weiter genutzt werden. *

Liegende abgestorbene Bäume werden von vielen Organismen, insbesondere von Holz abbauenden Pilzen und zahlreiche Insekten über Jahre hinweg zersetzt. Der Abbau von Holz ist ein langsamer Prozess, der je nach Holzart und Mikroklima (Temperatur, Feuchtigkeit) unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nimmt. Auf jeden Fall benötigen die sogenannten „Holzzersetzer“ Jahrzehnte bis Jahrhunderte, bis von einem Baumstamm nichts mehr als Erde übrigbleibt.

 

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Steigende Totholzmengen in den deutschen Wäldern

In den vergangenen Jahren haben sich die Totholzmengen in deutschen Wäldern von 11,6 auf 13,7 Kubikmeter pro Hektar Wald erhöht. Wenn man, wie das Bundesamt für Naturschutz** feststellt, die Veränderung der Totholzdefinition bei der Bundeswaldinventur 2012 gegenüber 2002 berücksichtigt, so hat sich der Totholzanteil fast verdoppelt.

In bewirtschafteten Wäldern hat man diesen Anstieg dadurch erreicht, dass Baumteile gezielt im Wald verbleiben. Das passiert beispielsweise dadurch, dass beim Fällen von Bäumen die abgetrennten Äste oder Baumkronen nicht aus dem Wald entfernt werden. In ungenutzte Wälder entwicket sich dagegen Totholz durch die eigene natürliche Dynamik der Waldbestände.

Immer wieder gibt es in Sachen Totholz auch Konflikte. So führt – neben den beschriebenen Vorteilen von Totholz im Wald – Totholz auch zu Gefahren für Waldbesucherinnen und -besucher und die Waldarbeiter.

Auch die Anfragen bei Revierleiterinnen und Revierleitern zur Verwendung von Holz zum Heizen steigen.

 

Eng verbunden – Totholz und Moore

Totholz und Moore sind eng miteinander verbunden und spielen eine wichtige Rolle in der Ökologie beider Lebensräume. Totholz dient in Mooren als Lebensraum und Nahrungsquelle für zahlreiche Insekten, Pilze, Flechten und Moose. Außerdem wird Totholz in Mooren zu Torf, der über Jahrtausende konserviert werden kann.

Das IKV e. V. starte mit seinen Unterstützungsleistungen mit Spenden zum Schutz und die Wiederbewässerung deutscher Moore. Der Vorsitzende des Vorstandes des IKV e.V., Peter Schmidt betont: „Als Verein ist es uns wichtig, dass es sich bei den von uns geförderten Projekten um solide und einheimische Projekte handelt, die alle Mitstreiter gut nachvollziehen und prüfen können. Außerdem wollen wir nun stärker auch Informationen in die Branche bringen, wie sich Vermittlerunternehmen nachhaltiger aufstellen können. Dazu tragen auch unsere Blogbeiträge bei.“

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Unser Blogbeitrag nimmt Bezug zu diesen Artikeln

*    traunstein.bund-naturschutz.de/artenschutz/totholz

**  www.bfn.de/daten-und-fakten/totholzmengen-im-wald

Foto: © Dr. Peter Schmidt privat. Informationstafel Naturpark Barnim