Moore mit Zuchtmoos retten

Über Jahrhunderte wurde Torf als Brennstoff oder Beimischung für Gartenerde abgebaut. Mit der Trockenlegung von Mooren und dem Abbau von Torf wurde auch das Ende der Torfmoose eingeleitet. Seit einigen Jahren bemüht man sich nun um die Zucht und Wiederansiedlung dieser ökologisch wertvollen Pflanzen.

Weltweit werden jährlich 30 Millionen Kubikmeter Torf verbraucht, neun Millionen davon allein in Deutschland. Torfabbau und Entwässerungen durch die Landwirtschaft haben dazu geführt, dass hierzulande nur noch knapp fünf Prozent der Moorlandschaften intakt sind, wie es bei wissenschaft.de heißt. Daran denkt sicher kaum ein Freund von Balkonkästen oder Inhaber von Gärten, wenn zur Auflockerung des Bodens Blumenerde mit Torf-Anteilen gekauft und verwendet wird.

Moore sind wichtiger Lebensraum

Moore sind Lebensräume einer faszinierenden Tier- und Pflanzenwelt. Die Bedeutung der Moore, die auch durch das IKV e.V. bereits gefördert wurden, dieser geht aber über den Naturschutz hinaus. Moore stabilisieren den Wasserhaushalt und spielen vor allem eine große Rolle bei der Kohlenstoffspeicherung der Erde.

Die Fähigkeit zur Wasserspeicherung verdanken die Moore den Torfmoosen.
Und diese Speicherfunktion wird durch die Austrocknung und den späteren Torfabbau gestört und ist nur schwer und mit großem Aufwand wieder herzustellen. Aber es gibt eine Chance auf degradierten Flächen wieder Moore aufzubauen. Dazu gehören die Wiederbewässerung und der Anbau von Torfmoosen.

 

Moose säen heißt die Devise

Moos sähen, heißt die Devise. Die Tests von Ökobiologen aus Greifswald haben beim Aussäen von Torfmoosen der Familie Sphagnum bereits gut Ansiedlungserfolge gezeigt.
Die nachgewachsenen Torfmoose können dann nach einigen Jahren geerntet und als Torfersatz im Gartenbau verwendet werden. Eine derartige Nutzung nasser Moorflächen kann die Biodiversität wieder erhöhen, Kohlendioxid-Emissionen reduzieren und gleichzeitig der Landwirtschaft eine Einnahmequelle bieten, schreibt wissenschaft.de

Auch Moos-Forscher aus Freiburg können Erfolge aufweisen: „…Wir (werden) unser Wissen über die genetische Beschaffenheit der Moose Physcomitrella und Sphagnum anwenden, um über sogenanntes smart breeding besonders schnell wachsende Torfmoose zu gewinnen.“ Es gibt also Hoffnung für die Zukunft der Moore. Doch Hoffnung allein hilft nicht. Deshalb unterstütz das IKV e.V. auch weiterhin einheimische Klimaprojekte. Und die Moore sind uns dabei besonders wichtig.

 

Der Blogbeitrag wurde mit Bezug auf folgende Quellen erstellt:
https://www.wissenschaft.de/allgemein/zuchtmoos-soll-die-moore-retten/